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Monaco-Grand-Prix: Neue Regeln sollen Formel-1-Rennen spannender machen

by Ryan Maxwell
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Monaco-Grand-Prix: Neue Regeln sollen Formel-1-Rennen spannender machen

Der Große Preis von Monaco gilt seit Jahrzehnten als einer der glamourösesten, aber auch als eines der langsamsten und am wenigsten überholungsreichen Rennen der Formel 1. Um die Spannung beim Rennen am Sonntag in Monte Carlo zu erhöhen, hat die Formel 1 eine neue Regel eingeführt. Ab diesem Jahr sind zwei Reifenwechsel vorgeschrieben, um mehr Action auf der Strecke zu erzeugen. Doch Kritiker befürchten, dass diese Maßnahme eher für zusätzliche Probleme als für echte Dramatik sorgen wird.

Seit dem Beginn der Formel-1-Weltmeisterschaft 1950 hat sich das Rennen in Monaco einen besonderen Ruf erarbeitet. Die engen Straßen des Fürstentums und die berühmte Hafenpromenade gelten als große Herausforderung für Fahrer und Teams. Das Überholen ist jedoch wegen der Streckencharakteristik meist schwierig, weshalb die Rennen oft eher einer Prozession gleichen.

Monaco ist nicht nur für die Fahrer, sondern auch für die Veranstalter ein Prestige-Event. Jahrzehntelang fand das Rennen mehr oder weniger ohne große finanzielle Forderungen statt. Das Fürstentum profitierte vom Glamour, den Stars und den reichen Zuschauern. Für viele Fahrer und Teams war ein Sieg in Monaco ein besonderer Karrieremoment. Doch die finanzielle Seite hat sich in den letzten Jahren geändert. Die amerikanische Eigentümergesellschaft Liberty Media setzt inzwischen auf Gewinnmaximierung. Laut Berichten der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.) kassiert der Veranstalter inzwischen 28 Millionen US-Dollar Startgebühr für den Monaco-Grand-Prix. Ab 2026 soll diese Summe auf rund 35 Millionen Euro steigen.

Diese Entwicklung bringt Monaco in eine neue Position innerhalb des Formel-1-Kalenders. Die bisherigen Sonderregelungen könnten bald der Vergangenheit angehören, und der Fokus liegt verstärkt auf kommerziellem Erfolg. Für den kommenden Grand Prix ist deshalb eine neue Regel in Kraft getreten: Teams müssen nun zwei Reifenwechsel während des Rennens absolvieren. Bislang war nur ein Boxenstopp verpflichtend.

Die Absicht dahinter ist klar: Mit zwei Stopps sollen mehr taktische Varianten möglich sein, und die Chancen für Überholmanöver steigen. So will man dem oft eintönigen Rennverlauf entgegenwirken. Doch Experten warnen davor, dass gerade in Monaco ein zweiter Boxenstopp vor allem für mehr Unfälle und technische Probleme sorgen könnte.

Der ehemalige Formel-1-Pilot und TV-Experte Marc Surer kommentiert: „Die Strecke in Monaco ist so eng, dass jeder zusätzliche Boxenstopp ein Risiko ist. Mehr Boxenstopps bedeuten mehr Verkehr in der Boxengasse und potenziell mehr Fehler. Das kann die Rennen unübersichtlicher machen, aber nicht unbedingt spannender.“ Die Gefahr von Zeitstrafen oder Fahrfehlern steigt, wenn Fahrer im dichten Verkehr der engen Boxengasse unterwegs sind.

Historisch gesehen hat Monaco schon oft für große Dramen gesorgt. Das erste Formel-1-Rennen in Monte Carlo 1950 endete mit einer chaotischen Startphase. Rund zehn Fahrzeuge kollidierten nahe dem Hafenbecken, Fahrer sprangen aus den Unfallwagen. Der Sieger Juan Manuel Fangio lag am Ende trotz dieses Chaos’ eine Runde vor der Konkurrenz. Seitdem gab es immer wieder spannende Momente – doch Überholmanöver sind in Monaco eine Seltenheit.

Die neue Regel könnte auch auf Kritik bei den Fans stoßen. Viele Liebhaber der Formel 1 schätzen Monaco vor allem wegen seines besonderen Flairs und der fahrerischen Herausforderungen, nicht wegen künstlich erzeugter Spannung. Beobachter der Szene fragen sich, ob solche Maßnahmen die Tradition des Rennens verändern könnten.

Für das Rennen am Sonntag, das ab 15 Uhr live auf Sky und im F.A.Z.-Liveticker übertragen wird, ist die Ausgangslage klar: Die Fahrer müssen mit der neuen Regel umgehen und ihre Strategie anpassen. Die Formel 1 und Liberty Media hoffen auf ein aufregenderes Rennen mit mehr Action auf der Strecke.

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