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Grünen-Minister warnt vor Durchmarsch der Gaslobby bei Gaskraftwerksplänen

by Ryan Maxwell
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Grünen-Minister warnt vor Durchmarsch der Gaslobby bei Gaskraftwerksplänen

Tobias Goldschmidt, Energieminister von Schleswig-Holstein und Mitglied der Grünen, kritisiert die Pläne der neuen Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) scharf. Reiche plant, bis 2030 Gaskraftwerke mit einer Leistung von insgesamt 20 Gigawatt (GW) zu bauen. Goldschmidt bezeichnet dieses Ziel als illusorisch und sieht darin eine zu starke Einflussnahme der Gaslobby.

Reiche will flexible Gaskraftwerke schnell ausbauen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Diese Kraftwerke sollen Strom liefern, wenn Wind und Sonne nicht ausreichend Energie bereitstellen. Ihre Pläne sehen vor, eine Ausschreibung für mindestens 20 GW Gaskraftwerksleistung einzuleiten, um die Stromversorgung in Deutschland zu stabilisieren.

Goldschmidt hält die hohen Ausbauziele und den Zeitplan für unrealistisch. Er sieht darin eine klare Dominanz der Gaslobby, die den Ausbau erneuerbarer Energien behindere. Seine Partei setzt stärker auf Wind-, Solar- und andere grüne Technologien, um die Klimaziele zu erreichen.

Vorherige Bemühungen der Ampelkoalition, mit dem Kraftwerkssicherheitsgesetz bis 2030 rund 12,5 GW neue Kraftwerkskapazitäten zu schaffen, scheiterten. Dieses Gesetz sollte den Bau und Betrieb von Kraftwerken fördern. Mit dem Ende der Ampelkoalition kam auch das Gesetz nicht zustande. Reiche verfolgt nun deutlich ehrgeizigere Ziele.

Gaskraftwerke gelten als wichtige Brückentechnologie, weil sie Strom schnell liefern können, wenn erneuerbare Energien schwanken. Sie helfen, die Versorgung stabil zu halten. Gleichzeitig wird Gas wegen seiner CO2-Emissionen kritisiert, weshalb viele Experten einen raschen Ausbau sauberer Energiequellen fordern.

Die Energiepolitik steht vor der Herausforderung, Versorgungssicherheit, Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit in Einklang zu bringen. Die Debatte um den Ausbau von Gaskraftwerken wird daher weiter intensiv geführt. Tobias Goldschmidt warnt vor einem zu großen Einfluss der Gasindustrie, während Katherina Reiche auf schnelle Lösungen setzt.

Verbraucher und Unternehmen beobachten die Entwicklungen genau, denn die Balance zwischen erneuerbaren Energien und fossilen Kraftwerken wird die zukünftige Energieversorgung in Deutschland prägen.

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