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Mit Awkwafina lernte ich, dass Essen heilende Kräfte haben kann

by Frankfurter Handelsblatt
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Mit Awkwafina lernte ich, dass Essen heilende Kräfte haben kann

Ein Blick hinter die Kulissen von „Kulinarische Familiengeschichten“ mit Antoni Porowski

Antoni Porowski, bekannt aus der beliebten Netflix-Serie „Queer Eye“, hat sich in seiner neuen Show, „Kulinarische Familiengeschichten mit Antoni Porowski“, auf eine kulinarische Entdeckungsreise begeben. In der Serie reist er mit Prominenten wie Florence Pugh, Issa Rae, und Justin Theroux zu den Wurzeln ihrer Familiengeschichten und erkundet dabei die Bedeutung von Essen für Kultur und Heilung. Die Serie, die montags bei National Geographic ausgestrahlt wird, ist auch auf Disney+ verfügbar.

Reisen, Kochen und Geschichten erzählen

Antoni Porowski wurde 1984 in Montreal als Sohn polnischer Eltern geboren. Nachdem er nach New York gezogen war, um Schauspieler zu werden, fand er seinen wahren Erfolg als kulinarischer Experte in „Queer Eye“. Heute hat der 40-Jährige mit „Kulinarische Familiengeschichten“ ein weiteres TV-Projekt gestartet, das ihm und seinen prominenten Gästen erlaubt, tief in die kulinarischen Traditionen ihrer Herkunftsländer einzutauchen.

„Bei ‚Queer Eye‘ geht es eher um spontane Gespräche und schnelle Rezepte. Doch bei dieser neuen Show steht die Kultur im Mittelpunkt – und das erfordert viel mehr Recherche und Vorbereitung“, erklärt Porowski. Vor jeder Episode liegt eine intensive Vorbereitungszeit von mehreren Monaten, in der historische Hintergründe und kulinarische Traditionen gründlich untersucht werden.

Kulinarische Entdeckungen rund um den Globus

In einer der bemerkenswertesten Episoden der Serie reiste Porowski mit der Schauspielerin Awkwafina nach Südkorea. Die Reise war für ihn eine Offenbarung in Bezug auf das Thema „Essen als Heilmittel“. „Essen hat wirklich heilende Kräfte“, sagt er. „Ich wusste das schon vorher, aber in Südkorea habe ich zum ersten Mal wirklich verstanden, was das bedeutet.“ In Südkorea begegnete er einer Gesellschaft, die eine unglaubliche Wertschätzung für fermentierte Lebensmittel hat – so sehr, dass die UNESCO das Fermentieren von Sojabohnen als Weltkulturerbe anerkannt hat.

Diese Reise verdeutlichte, wie tief verwurzelt das Essen in den Kulturen der Menschen ist und welche heilsame Wirkung bestimmte Gerichte haben können.

Von Bayern bis in den Senegal – kulinarische Vielfalt erleben

Doch nicht nur Südkorea stand auf dem Reiseplan. Auch der Senegal und Bayern gehörten zu den Zielen, die Porowski mit seinen prominenten Gästen aufsuchte. Besonders die Reise nach Bayern überraschte ihn: „Die Berge, die frische Luft und das Essen – es war einfach wunderschön. Die Natur dort ist wirklich malerisch“, berichtet er. In Deutschland konnte er nicht nur bayerische Spezialitäten wie Weißwurst und Sauerkraut genießen, sondern auch eine Verbindung zu seiner eigenen polnischen Herkunft herstellen: „Die Ähnlichkeiten in den Küchen sind unübersehbar. Viele Gerichte erinnern mich an meine Kindheit, an die deftige polnische Küche meiner Eltern.“

Essen als Schlüssel zur eigenen Geschichte

Für Porowski sind diese Reisen auch eine Reise zu sich selbst. Das Kochen und Essen ermöglicht es ihm, mehr über seine eigenen Wurzeln und die seiner Gäste zu erfahren. In einer Episode über seine polnische Herkunft würde er wahrscheinlich ein Gericht aus seiner Kindheit wählen: „Żurek, eine saure Roggensuppe, die mit Wurst und Kartoffeln serviert wird. Sie ist herzhaft und hat immer eine heilende Wirkung, besonders gegen Kater“, sagt er schmunzelnd.

Aber nicht nur das polnische Erbe prägt Porowskis kulinarische Vorlieben. Auch Kanada, seine Heimat, spielt eine wichtige Rolle. Erinnerungen an seine Kindheit wecken vor allem Ahornsirup und Shepherd’s Pie – ein Gericht, das er früher in der Schulkantine genoss und das in Kanada sehr beliebt ist.

Mut zum Ausprobieren: Ein offener Essensgeschmack

Im Laufe der Jahre hat sich Porowski von einem wählerischen Kind zu einem mutigen Esser entwickelt. „Als Kind mochte ich keine frischen Tomaten und war sehr wählerisch. Aber mit der Zeit, und besonders als ich angefangen habe, mehr zu reisen, habe ich meine Vorlieben erweitert“, erklärt er. Heute probiert er gerne neue Zutaten und Gerichte aus. „Ich finde, dass man immer offen bleiben sollte, neue Dinge zu probieren“, sagt er.

Essen als Teil der menschlichen Verbindung

Für Porowski ist Essen weit mehr als nur Nahrung. Es ist ein Werkzeug, um sich mit anderen zu verbinden, besonders wenn es um das Teilen von Mahlzeiten geht. „Ich freue mich immer, wenn jemand mich bekocht. Es ist eine der einfachsten und schönsten Formen der menschlichen Verbindung“, erklärt er. Auch als Profi-Koch bleibt Porowski bodenständig: „Ich bin kein ausgebildeter Koch, sondern jemand, der gerne kocht. Wenn ich bei Freunden zu Gast bin, freue ich mich über jede Mahlzeit, egal wie einfach sie ist.“

Kochen in der eigenen Küche – zwischen Job und Freizeit

Obwohl Kochen heute ein großer Teil seines beruflichen Lebens ist, vermisst Porowski es, zu Hause zu kochen, wenn er viel unterwegs ist. „Vor ‚Queer Eye‘ hatte ich wenig Geld und wenig Platz, aber ich habe trotzdem jeden Tag gekocht. Es war eine Art, mich kreativ auszudrücken.“ Heute genießt er es, nach seinen Reisen Zeit in seiner eigenen Küche zu verbringen. Doch nach ein paar Tagen kocht er auch gerne wieder weniger und greift zu einem Restaurantbesuch oder bestellt Essen.

Eine kulinarische Reise zu sich selbst

Antoni Porowski hat mit „Kulinarische Familiengeschichten“ ein Format geschaffen, das nicht nur kulinarische Erlebnisse bietet, sondern auch tief in die kulturellen Wurzeln der Gäste eintaucht. Dabei zeigt er, wie Essen als Brücke zwischen Kulturen fungieren kann und wie es uns helfen kann, uns selbst besser zu verstehen.

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Bildquelle: akamaized.net

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