Am Freitag, dem 17. Mai 2025, hat sich in der niedersächsischen SPD ein bedeutender Schritt vollzogen: Olaf Lies wurde auf einem Sonderparteitag in Hannover einstimmig als neuer Ministerpräsident empfohlen. Er soll Stephan Weil ablösen, der nach langjähriger Amtszeit sowohl als Ministerpräsident als auch als Landesvorsitzender der SPD Niedersachsen zurücktritt.
Damit geht eine Ära zu Ende – und eine neue beginnt.
Stephan Weil tritt ab – Olaf Lies übernimmt
Schon im April hatte Stephan Weil angekündigt, sein Amt abgeben zu wollen. Er selbst schlug Olaf Lies als seinen Nachfolger vor. Olaf Lies ist kein Unbekannter in der niedersächsischen Politik. Er war viele Jahre lang Umweltminister, vorher auch Wirtschaftsminister, und ist bekannt für seine ruhige, sachliche Art sowie für seine Verbundenheit zur Basis.
Der Sonderparteitag der SPD Niedersachsen bestätigte nun diesen Übergang einstimmig. Es gab keinen Widerspruch, keine Enthaltung. Alle anwesenden Delegierten unterstützten Olaf Lies. Diese Geschlossenheit ist in der heutigen Politik eher selten und zeigt das große Vertrauen, das Lies innerhalb der Partei genießt.
Die formale Wahl im Landtag steht noch aus
Obwohl die Partei Olaf Lies am Freitag klar unterstützt hat, ist die Entscheidung damit noch nicht ganz abgeschlossen. Die eigentliche Wahl zum Ministerpräsidenten findet am kommenden Dienstag im Landtag statt. Dort braucht Olaf Lies die absolute Mehrheit, also mindestens 74 von 146 Stimmen.
Da die SPD zusammen mit den Grünen regiert, ist die Mehrheit jedoch wahrscheinlich. Die Grünen-Fraktion hat bereits erklärt, dass sie sich eine gute und enge Zusammenarbeit mit Olaf Lies vorstellen kann. Das stärkt die Chancen auf eine erfolgreiche Wahl.
Olaf Lies: Beliebt in Partei und Bevölkerung
Olaf Lies gilt nicht nur innerhalb der SPD als beliebt. Auch in der Bevölkerung hat er sich durch seine bodenständige Art Anerkennung erworben. In seiner bisherigen Laufbahn zeigte er sich immer nah an den Menschen, vor allem in Krisensituationen wie der Corona-Pandemie oder der Energiekrise nach dem Ukraine-Krieg.
Seine politische Laufbahn begann Olaf Lies in der Kommunalpolitik. Schnell arbeitete er sich hoch und war später sogar Landesvorsitzender der SPD Niedersachsen, bevor er dieses Amt an Stephan Weil übergab. Nun kehrt er in diese Position zurück: In einer Woche, auf dem regulären Parteitag in Wolfenbüttel, soll Lies erneut zum Landesvorsitzenden gewählt werden.
Stephan Weil blickt mit Stolz zurück
Für Stephan Weil ist der Rücktritt ein emotionaler Moment. Im Interview mit dem NDR sagte er, er blicke mit Stolz auf die vergangenen Jahre zurück. Es sei eine gute Zeit für die SPD Niedersachsen gewesen. Wichtig sei ihm, sich mit Würde und Anerkennung von der Spitze der Partei zu verabschieden.
Weil hatte Niedersachsen mehr als zehn Jahre lang als Ministerpräsident geführt. In dieser Zeit prägte er die Politik des Landes entscheidend mit – etwa in Fragen der Bildung, der Wirtschaft oder des Klimaschutzes. Auch auf Bundesebene genoss er großes Ansehen.
Sein Rücktritt war freiwillig und gut vorbereitet – ein Schritt, der in der Politik oft nicht selbstverständlich ist.
Eine neue Zeit beginnt
Der Wechsel von Stephan Weil zu Olaf Lies ist nicht nur ein Personenwechsel. Es ist auch ein Signal für Erneuerung und Kontinuität zugleich. Olaf Lies steht für Verlässlichkeit, aber auch für einen neuen Stil. Viele erwarten von ihm, dass er frischen Wind in die Regierung bringt – ohne die erfolgreichen Grundlagen der letzten Jahre zu vernachlässigen.
Dabei warten auf Lies große Aufgaben: die Energiewende weiter voranbringen, den sozialen Zusammenhalt stärken, den Wohnungsbau fördern und den Herausforderungen im Bildungsbereich begegnen.
Auch innerhalb der SPD wird Olaf Lies künftig stärker gefragt sein. Als möglicher neuer Landesvorsitzender soll er die Partei in die nächste Landtagswahl führen und für Stabilität sorgen.
Einheit und klare Linie in schwierigen Zeiten
Die einstimmige Wahl von Olaf Lies zeigt auch, dass die SPD Niedersachsen trotz mancher bundespolitischer Schwierigkeiten geschlossen auftritt. In einer Zeit, in der viele Parteien mit internen Streitereien zu kämpfen haben, ist das ein starkes Zeichen.
Olaf Lies bedankte sich nach der Wahl für das Vertrauen und versprach, dieses Vertrauen nicht zu enttäuschen. Er wolle das Land mit Herz, Verstand und Erfahrung führen.
Ein gelungener Übergang
Der Wechsel an der Spitze der SPD Niedersachsen ist gut organisiert, transparent und harmonisch verlaufen. Das ist in der heutigen politischen Landschaft keine Selbstverständlichkeit. Olaf Lies bringt die nötige Erfahrung, das Vertrauen der Partei und ein klares Zielbild mit.
Nun liegt es am Landtag, diesen Übergang auch offiziell zu machen. Wenn Olaf Lies am Dienstag gewählt wird, beginnt für Niedersachsen ein neues Kapitel – hoffnungsvoll und mit klarer Richtung.