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Russland drängt letzte ukrainische Truppen aus Kursk – Putin reagiert auf US-Waffenruhe-Vorschlag

by Felix Wagner
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Russland drängt letzte ukrainische Truppen aus Kursk – Putin reagiert auf US-Waffenruhe-Vorschlag

Russland hat nahezu das gesamte von der Ukraine besetzte Gebiet in der Region Kursk zurückerobert. Nachdem die ukrainischen Truppen die strategische Kreisstadt Sudscha verloren haben, besuchte Kremlchef Wladimir Putin persönlich die Frontlinie. In einem demonstrativen Auftritt erteilte Putin den Befehl, die letzten ukrainischen Einheiten aus der Region zu vertreiben. Währenddessen warten alle auf eine Antwort Moskaus auf den US-Vorschlag für eine Feuerpause.

Russlands militärischer Vorstoß und Putins Reaktion
Der ukrainische Widerstand gegen die russische Offensive in Kursk neigt sich dem Ende zu. Nach der Rückeroberung der Stadt Sudscha durch russische Truppen am Dienstag besuchte Kremlchef Wladimir Putin erstmals eine militärische Stellung in diesem Bereich. In Tarnuniform, begleitet von Generalstabschef Waleri Gerassimow, ordnete Putin an, die letzten ukrainischen Truppen schnellstmöglich aus dem Grenzgebiet zu vertreiben. Der ukrainische Widerstand in Kursk, der bereits seit Monaten anhielt, scheint nun im Begriff zu sein, endgültig zu brechen.

Putin äußert sich nicht zu US-Vorschlag für Waffenruhe
Während seines Besuchs in Kursk äußerte sich Putin nicht direkt zum von den USA und der Ukraine vorgeschlagenen 30-tägigen Waffenstillstand. Die USA hatten am Dienstag unter Druck der internationalen Gemeinschaft den Vorschlag unterbreitet – jedoch nur unter der Bedingung, dass auch Russland dem zustimmt. Russland reagierte zunächst ausweichend und stellte nach Insiderberichten eine Liste von Forderungen, die das Ende des Krieges betreffen könnten. Diese Bedingungen, so berichtet Reuters, beinhalten unter anderem, dass die Ukraine keine NATO-Mitgliedschaft anstrebt, keine ausländischen Truppen auf ihrem Gebiet stationiert werden und territoriale Zugeständnisse an Russland gemacht werden.

Die Reaktion der Ukraine auf den Vorschlag
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj drängte darauf, dass die internationalen Partner des Landes den Druck auf Russland weiterhin aufrechterhalten müssen. „Das Wichtigste ist, dass unsere Partner sicherstellen, dass Russland tatsächlich den Krieg beenden will und nicht weiter täuscht“, erklärte Selenskyj. Trotz der fortschreitenden russischen Offensive bleibt die Ukraine entschlossen, sich gegen die Invasion zu wehren.

Kein vollständiger Rückzug aus Kursk, versichert Syrskyj
Trotz der Rückschläge in der Region Kursk gab der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Olexander Syrskyj, an, dass es keinen vollständigen Rückzug gebe. Die ukrainischen Truppen würden weiterhin in der Region kämpfen, um die russischen Angriffe abzuwehren, erklärte Syrskyj auf Facebook. Es gebe vereinzelt taktische Rückzüge, jedoch nur, um das Leben der Soldaten zu schützen und die Positionen zu verbessern. Laut Karten ukrainischer Militärbeobachter kontrollieren die Kiewer Truppen noch wenige Quadratkilometer des Gebiets.

Der Verlauf der Front im Osten: Rückzug und Fortschritte
Anfang August 2024 hatte die Ukraine ihre Offensive auf russisches Staatsgebiet ausgeweitet. Zu Beginn der Offensive konnte die Ukraine rund 1.300 Quadratkilometer zurückerobern. Doch im Laufe der Zeit verringerten sich die eroberten Gebiete, insbesondere nach dem verstärkten russischen Druck ab Februar 2025. Die schnelle Rückeroberung von Sudscha wurde von russischen Militärs als taktische List beschrieben. Russische Truppen sollen durch kilometerlange unterirdische Gaspipelines den ukrainischen Linien in den Rücken gefallen sein. Einige Militärbeobachter spekulieren, dass der ukrainische Rückzug aus Sudscha Teil der Verhandlungen für eine Waffenruhe gewesen sein könnte.

Russischer Generalstab: Letzte ukrainische Truppen eingekreist
Der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow berichtete, dass die letzten ukrainischen Einheiten in Kursk nun eingekreist seien. In einer Besprechung mit Putin erklärte Gerassimow, dass die Kiewer Führung das Gebiet ursprünglich als Tauschobjekt für mögliche Verhandlungen mit Russland beansprucht habe. Dennoch sei dieser Plan gescheitert. „Die ukrainische Strategie in dieser Region ist komplett fehlgeschlagen“, so Gerassimow.

Neue Sicherheitszone und Putins Drohung
Putin kündigte an, dass an der Grenze zwischen Kursk und dem ukrainischen Gebiet Sumy eine Sicherheitszone eingerichtet werden solle. Diese Ankündigung könnte auf eine weitere russische Offensive auf ukrainisches Gebiet hindeuten. Im Rahmen der militärischen Auseinandersetzungen wurden laut dem russischen Militär 430 ukrainische Soldaten gefangen genommen. Putin sicherte zu, dass die Gefangenen gemäß den humanitären Standards behandelt werden, während ausländische Söldner nicht unter das Kriegsrecht fallen.

Europäische NATO-Staaten beraten über Sicherheitsgarantien für die Ukraine
Währenddessen traf sich eine Gruppe europäischer NATO-Staaten in Paris, um über mögliche militärische Sicherheitsgarantien für die Ukraine zu beraten. Dazu gehörte die Diskussion über eine mögliche Truppenstationierung, um einen Friedensschluss mit Russland abzusichern. Die Verteidigungsminister aus Frankreich, Deutschland, Italien, Polen und Großbritannien machten jedoch keine Angaben zur konkreten Ausgestaltung dieser Truppen.

Fazit und Ausblick
Der militärische Druck auf die Ukraine in der Region Kursk nimmt weiter zu, während Russland weiterhin seine Forderungen nach einem umfassenden Friedensabkommen stellt. Die internationale Gemeinschaft wird auf die Antwort Moskaus auf den US-Vorschlag einer Feuerpause warten. In dieser angespannten Situation bleibt abzuwarten, wie sich die diplomatischen Bemühungen entwickeln und ob eine Lösung für den Konflikt gefunden werden kann.

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