Der Energiekonzern Shell denkt über die Übernahme seines Rivalen BP nach. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg laufen dazu bereits erste Gespräche mit Beratern. Der Schritt könnte die globale Energiebranche verändern. Shell möchte jedoch erst den Markt weiter beobachten, bevor eine endgültige Entscheidung fällt.
Gespräche laufen noch in der Anfangsphase
Shell prüft laut Bloomberg eine mögliche Übernahme des britischen Konkurrenten BP. Die Gespräche befinden sich jedoch noch ganz am Anfang. Es gibt bisher keine endgültige Entscheidung. Shell beobachtet derzeit die Entwicklungen bei BP genau. Vor allem der sinkende Aktienkurs und fallende Ölpreise spielen dabei eine wichtige Rolle.
Shell will offenbar erst handeln, wenn der Aktienkurs von BP weiter sinkt. So könnte eine mögliche Übernahme günstiger werden. Der Ölpreis ist ebenfalls ein entscheidender Faktor für den Wert von BP an der Börse.
Shell könnte auch andere Wege wählen
Ob es tatsächlich zu einer Übernahme kommt, ist derzeit noch offen. Shell erwägt laut Bloomberg auch andere Möglichkeiten. Dazu gehören Aktienrückkäufe oder kleinere Zukäufe statt einer großen Fusion. Ein Sprecher von Shell erklärte, man konzentriere sich weiter auf Leistung, Disziplin und Vereinfachung. BP selbst wollte sich zu dem Bericht nicht äußern.
Shell deutlich größer als BP
Früher waren Shell und BP etwa gleich groß. Doch in den letzten Jahren hat sich das geändert. Shell ist heute fast doppelt so viel wert wie BP. Der aktuelle Marktwert von Shell liegt bei rund 175 Milliarden Euro. BP kommt auf etwa 88 Milliarden Euro.
Dieser Größenunterschied macht eine Übernahme grundsätzlich möglich. Shell hätte die finanziellen Mittel, um BP zu kaufen. Eine solche Fusion würde Shell auf ein neues Niveau heben – vergleichbar mit den großen US-Konzernen wie ExxonMobil und Chevron.
Mögliche Folgen für den Energiemarkt
Eine Übernahme von BP durch Shell wäre ein großes Ereignis für die Energiebranche. Es würde einen der weltweit größten Energiekonzerne schaffen. Shell könnte so seine Position auf dem Weltmarkt deutlich stärken. Das gilt besonders in Bereichen wie Öl, Gas und erneuerbare Energien.
Doch ein solcher Deal würde auch viele Fragen aufwerfen. Besonders Aufsichtsbehörden in Großbritannien und der EU könnten die Fusion genau prüfen. Eine Übernahme in dieser Größenordnung ist selten und zieht strenge Kontrollen nach sich. Es müssten Bedenken zum Thema Wettbewerb, Marktanteile und Preisgestaltung geklärt werden.
Hintergrund: Ölpreise und Unsicherheit in der Branche
Die Diskussion über eine mögliche Übernahme kommt zu einem kritischen Zeitpunkt. Der Ölmarkt ist derzeit sehr volatil. Die Preise schwanken stark. Gründe dafür sind unter anderem geopolitische Spannungen, unsichere Nachfrage aus China und neue Regeln für den Klimaschutz. All das wirkt sich auf die Strategie von Unternehmen wie Shell und BP aus.
Beide Konzerne haben in den letzten Jahren versucht, sich stärker auf saubere Energien zu konzentrieren. Doch das Geschäft mit Öl und Gas bleibt weiterhin ein großer Teil ihres Umsatzes. Eine Fusion könnte helfen, Ressourcen zu bündeln und Kosten zu senken.
Expertenmeinungen zur möglichen Übernahme
Einige Analysten halten eine Übernahme für möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich. „Solche Fusionen sind sehr komplex“, sagte ein Marktbeobachter gegenüber Bloomberg. Es gebe viele Hürden, von rechtlichen Fragen bis hin zur Integration der Unternehmen. Auch die Reaktion der Investoren sei schwer einzuschätzen.
Andere Experten sehen in einer Fusion große Chancen. Sie könnte Shell helfen, noch effizienter zu arbeiten und besser auf die Zukunft vorbereitet zu sein. Gerade angesichts des weltweiten Wandels im Energiesektor könnte eine stärkere Marktstellung wichtig sein.