Vor dem mit Spannung erwarteten Copa del Rey Finale zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona ist es zu einem Eklat gekommen. Real Madrid, der spanische Rekordmeister, hat alle offiziellen Aktivitäten im Vorfeld des Spiels abgesagt, nachdem der Schiedsrichter des Finales, Ricardo de Burgos Bengoetxea, heftig kritisiert wurde. Der Verein nahm Stellung zur Auswahl des Schiedsrichters und boykottierte die Pressekonferenz sowie weitere wichtige Termine.
Kritik an Schiedsrichter-Auswahl
Die Eskalation begann am Freitag, als Real Madrid in einer Erklärung auf seinem TV-Kanal den Schiedsrichter des Endspiels, de Burgos Bengoetxea, öffentlich kritisierte. Der Verein stellte fest, dass der 39-jährige Schiedsrichter eine auffällige Statistik hinsichtlich der Spiele von Real und Barcelona unter seiner Leitung hatte. Zudem betonte Real, dass de Burgos Bengoetxea noch nie bei einem FIFA-Turnier oder in der Champions League zum Einsatz gekommen sei und daher als ungeeignet für ein solch wichtiges Spiel angesehen werde.
„Die statistischen Daten sprechen für sich. Wir glauben nicht, dass er der richtige Mann für dieses Finale ist“, erklärte ein Sprecher von Real Madrid. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass der Schiedsrichter aufgrund seiner bisherigen Erfahrungen nicht den Anforderungen für ein so prestigeträchtiges Spiel gerecht werde.
Schiedsrichter reagiert emotional
Der Schiedsrichter, Ricardo de Burgos Bengoetxea, reagierte auf die scharfe Kritik während einer Pressekonferenz vor dem Spiel am Samstagabend. Mit sichtbaren Emotionen sprach er über die Auswirkungen der öffentlichen Anfeindungen. „Wenn Ihr Kind in die Schule geht und andere ihm sagen, sein Vater sei ein ‘Dieb’, und es dann weinend nach Hause kommt, dann ist das schlimm“, sagte er. Der Schiedsrichter erklärte weiter, dass er stets seinem Sohn beigebracht habe, dass er Fehler machen dürfe, wie jeder andere auch.
De Burgos Bengoetxea, der seit 2018 auf der Liste der FIFA-Schiedsrichter steht, gab zu, dass der öffentliche Druck sehr belastend für ihn und seine Familie sei. Trotz seiner Emotionen bekräftigte er seine Professionalität und seine Verpflichtung, das Spiel fair zu leiten.
Real Madrid Boykottiert Offizielle Termine
Als Reaktion auf die Aussagen des Schiedsrichters sagte Real Madrid alle offiziellen Termine ab, die im Vorfeld des Spiels geplant waren. Dies beinhaltete die Teilnahme an der Pressekonferenz sowie das traditionelle Gruppenfoto mit Barcelona. Auch das gemeinsame Abendessen der Klubpräsidenten wurde abgesagt.
„Real Madrid hat dem spanischen Fußballverband RFEF mitgeteilt, dass der Verein weder an der Pressekonferenz noch an der offiziellen Trainingseinheit teilnehmen wird“, erklärte der Verband in einer Mitteilung. Der Verein nannte die Äußerungen von de Burgos Bengoetxea „inakzeptabel“ und forderte eine schnelle Reaktion von den Verantwortlichen des RFEF und der Schiedsrichtervereinigung.
„Angesichts der Schwere der Vorfälle hofft Real Madrid, dass die Verantwortlichen des RFEF und der Schiedsrichtervereinigung entsprechende Maßnahmen ergreifen, um das Ansehen der Institutionen zu schützen“, hieß es weiter.
Reform des Schiedsrichterwesens gefordert
Der Umgang mit Schiedsrichtern ist in Spanien schon länger ein Thema. Besonders in den letzten Monaten hatte Real Madrid wiederholt die Leistung der Unparteiischen öffentlich kritisiert. Besonders heftig war die Kritik im Februar, als José Luis Munuera Montero in den sozialen Netzwerken stark angegriffen und mit Morddrohungen konfrontiert wurde.
Angesichts dieser Vorfälle fordert Real Madrid eine „vollständige Reform“ des Schiedsrichterwesens in Spanien. Der Verein betonte, dass der Schutz der Schiedsrichter und eine objektive Beurteilung ihrer Leistungen dringend notwendig seien, um die Integrität des Spiels zu wahren.
Das kommende Finale
Das Copa del Rey Finale zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona findet am Samstag um 22:00 Uhr statt und wird live auf DAZN übertragen. Trotz der Spannungen vor dem Spiel hoffen die Fans beider Mannschaften auf ein spannendes und faires Finale, das den Wettbewerb würdig abschließt.