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Trump verschärft Zollpolitik: Neue Abgaben auf Importe treten in Kraft

by Anna Lehmann
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Trump verschärft Zollpolitik Neue Abgaben auf Importe treten in Kraft

Seit Mittwochmorgen gelten in den USA neue, deutlich höhere Zölle auf Waren aus fast 90 Ländern. US-Präsident Donald Trump zeigt sich trotz internationaler Kritik unbeeindruckt. In einer Rede in Washington betonte er, dass die Zölle notwendig seien, um amerikanische Interessen zu schützen. Während die Europäische Union mit 20 Prozent Aufschlag betroffen ist, trifft China eine Erhöhung auf 104 Prozent. Trump erklärte, er wisse „verdammt gut“, was er tue – und sehe keine Dringlichkeit für Verhandlungen.

Deutliche Zollsteigerungen treten in Kraft

Seit Mitternacht US-Ostküstenzeit gelten neue Zollregelungen auf zahlreiche Importe. Für viele Länder liegen die neuen Sätze nun zwischen 10 und 50 Prozent. Besonders stark betroffen ist China: Auf chinesische Produkte erhebt Washington nun Strafzölle von bis zu 104 Prozent. Auch die Europäische Union muss sich auf einen Aufschlag von 20 Prozent einstellen.

Ein Basiszoll von zehn Prozent gilt bereits seit dem Wochenende für fast alle Länder. Der wirtschaftliche Druck auf globale Handelspartner steigt somit weiter.

Trumps Haltung: „Legendär“ für die USA

Bei einem Galadinner des National Republican Congressional Committee in Washington zeigte sich Trump überzeugt von seiner Linie. Die neue Zollpolitik sei laut ihm ein Gewinn für die USA. Er sagte:

„Ich glaube wirklich, dass die aktuelle Zollsituation sehr gut für uns ist. Es ist großartig. Es wird legendär werden.“

Mit Blick auf die Kongresswahlen 2026 prophezeite Trump einen „Erdrutschsieg“ seiner Partei. Kritik aus den eigenen Reihen – etwa über mögliche wirtschaftliche Schäden für Kleinunternehmer und Landwirte – wies er zurück.

Keine Eile bei Verhandlungen

Trotz der wirtschaftlichen Auswirkungen sieht Trump keinen akuten Bedarf für Gespräche. „Wir wollen nicht unbedingt mit ihnen Geschäfte machen“, erklärte er in Bezug auf andere Handelsnationen. Er behauptete zudem, dass die USA durch die Zölle täglich zwei Milliarden US-Dollar einnehmen würden – ohne Belege oder Quellen zu nennen.

„Ich weiß verdammt gut, was ich tue“, sagte der Präsident wörtlich und reagierte damit auf Warnungen von Ökonomen und Großbanken, die eine mögliche Rezession befürchten.

EU und China im Fokus

Die Europäische Union reagierte bislang verhalten. Einige europäische Produkte wurden von Vergeltungsmaßnahmen ausgenommen, dennoch bleibt die Lage angespannt. Die zusätzliche Belastung durch Zölle könnte europäische Exporte empfindlich treffen – besonders die Automobil- und Maschinenbauindustrie.

China hingegen ist direkt und massiv betroffen. Bereits in der Vergangenheit hatte Peking Gegenzölle eingeführt. Die jetzige Erhöhung auf 104 Prozent auf Importe aus China verschärft die Situation deutlich.

Verhandlungsspielraum bleibt begrenzt

Trotz der harten Linie betonte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt, dass es grundsätzlich Raum für Gespräche gebe:

„Länder auf der ganzen Welt sollten uns ihre besten Angebote machen, und der Präsident wird zuhören. Abkommen werden nur geschlossen, wenn sie den amerikanischen Arbeitern nützen.“

Auch Finanzminister Scott Bessent erklärte, dass bereits 70 Nationen Kontakt zum Weißen Haus aufgenommen hätten. In den kommenden Wochen sind Besuche von Regierungschefs aus Japan und Italien geplant. Ob daraus echte Fortschritte entstehen, bleibt jedoch unklar.

Börsen reagieren vorsichtig

Die US-Börsen reagierten zunächst positiv auf mögliche Gesprächsbereitschaft aus Washington. Doch der Optimismus ist fragil. Sollten die Verhandlungen nicht vorankommen, drohen Kursverluste und wirtschaftliche Unsicherheit auf den Weltmärkten.

Donald Trumps neue Zollpolitik setzt Handelspartner weltweit unter Druck. Mit Strafzöllen von bis zu 104 Prozent geht Washington einen konfrontativen Weg. Trotz Kritik und Sorgen vor wirtschaftlichen Folgen sieht Trump seine Strategie als klaren Vorteil für die USA. Wie sich die Handelsbeziehungen in den kommenden Wochen entwickeln, hängt nun maßgeblich davon ab, ob und wie bald echte Verhandlungen aufgenommen werden.

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