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Über 20.000 Menschen demonstrieren am 1. Mai in Berlin und Hamburg – Proteste verlaufen überwiegend friedlich

by Thomas Schulz
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Über 20.000 Menschen demonstrieren am 1. Mai in Berlin und Hamburg – Proteste verlaufen überwiegend friedlich

Am 1. Mai 2025 versammelten sich in Berlin und Hamburg mehr als 20.000 Menschen zu Demonstrationen. Die Veranstaltungen standen unter dem Motto „Solidarität statt Spaltung“ und wurden vor allem von linken Bündnissen, Gewerkschaften und sozialen Bewegungen getragen. Trotz großer Menschenmengen blieb es bis zum Abend überwiegend ruhig. Polizei und Veranstalter zeigten sich mit dem Ablauf zufrieden. Vereinzelt kam es zu Rangeleien, doch größere Ausschreitungen blieben aus.

Tausende gehen am Tag der Arbeit auf die Straße

In Berlin nahmen laut Polizei rund 12.000 Menschen an den 1.-Mai-Demonstrationen teil. Der Schwerpunkt lag im Stadtteil Kreuzberg, wo das traditionelle „Revolutionäre 1. Mai“-Bündnis zu einem Protestzug aufrief. In Hamburg beteiligten sich laut Veranstaltern etwa 8.000 Menschen an verschiedenen Kundgebungen, unter anderem auf dem Fischmarkt in Altona.

Die Proteste richteten sich gegen soziale Ungleichheit, hohe Mieten, Rassismus und den Umgang mit Geflüchteten. Auch aktuelle Themen wie der Nahost-Konflikt und der Klimawandel wurden in den Reden aufgegriffen.

Breite Themen – von Sozialpolitik bis Klimaschutz

Unter dem Motto „Gute Arbeit. Faire Löhne. Soziale Sicherheit“ rief der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) zu Demonstrationen im gesamten Bundesgebiet auf. In Berlin sprach DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi auf der zentralen Kundgebung am Brandenburger Tor. Sie betonte:
„Der soziale Zusammenhalt darf in Krisenzeiten nicht verloren gehen. Wir brauchen gerechte Löhne und mehr Mitbestimmung für Beschäftigte.“

Auch Klimaaktivisten von Fridays for Future und linken Gruppen wie „Interventionistische Linke“ oder „Mietenwahnsinn stoppen“ beteiligten sich an den Märschen. Plakate mit Slogans wie „Kohle stoppen – Klima retten“ und „Wohnraum statt Luxuswohnungen“ waren weit verbreitet.

Polizei zeigt starke Präsenz – kleinere Zwischenfälle

Die Polizei war in beiden Städten mit mehreren Hundertschaften im Einsatz. In Berlin kam es im Verlauf des Nachmittags zu kleineren Rangeleien mit einer Gruppe vermummter Teilnehmer. Die Beamten setzten vereinzelt Pfefferspray ein und nahmen mehrere Personen vorübergehend in Gewahrsam.

In Hamburg meldete die Polizei einen friedlichen Verlauf. Laut Sprecherin Anne Schröder verliefen die Kundgebungen „ohne nennenswerte Zwischenfälle“. Auch dort wurden kleinere Böller gezündet, doch es kam zu keinen Verletzten.

Hintergrund: Bedeutung des 1. Mai

Der 1. Mai gilt in vielen Ländern als Tag der Arbeit. In Deutschland ist er seit 1933 gesetzlicher Feiertag. Seit den 1980er-Jahren wird der Tag in Städten wie Berlin und Hamburg verstärkt auch von linken Gruppen für Proteste gegen soziale Ungleichheit und staatliche Repression genutzt.

Die Ursprünge liegen in der Arbeiterbewegung des 19. Jahrhunderts, als Beschäftigte für einen Acht-Stunden-Tag und bessere Arbeitsbedingungen kämpften. Auch heute dient der Tag vielen Menschen dazu, auf Missstände aufmerksam zu machen.

Klare Botschaften – ruhiger Ablauf

Die 1.-Mai-Demonstrationen in Berlin und Hamburg zeigen einmal mehr, wie vielfältig der Protest in Deutschland ist. Ob für bessere Arbeitsbedingungen, Klimaschutz oder soziale Gerechtigkeit – tausende Menschen nutzten den Feiertag, um ihre Forderungen auf die Straße zu bringen.

Auch wenn es vereinzelt zu Zwischenfällen kam, überwiegt das positive Fazit: Die Proteste verliefen weitgehend friedlich, und der Dialog zwischen Polizei und Demonstrierenden funktionierte gut. Die nächsten Tage werden zeigen, ob die Politik auf die Rufe nach Veränderung reagiert.

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