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USA verbieten Export von Chip-Software nach China

by Ryan Maxwell
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USA verbieten Export von Chip-Software nach China

Die Vereinigten Staaten haben amerikanischen Technologieunternehmen den Export von Chip-Design-Software nach China untersagt. Diese Maßnahme soll Chinas Fähigkeit bremsen, fortschrittliche Halbleiter herzustellen, die sowohl für militärische als auch für kommerzielle Zwecke wichtig sind. Die Entscheidung wurde zuerst von der Financial Times gemeldet und ist Teil der umfassenderen US-Strategie, Chinas Zugang zu Schlüsseltechnologien zu begrenzen.

Laut mit dem Vorgang vertrauten Personen hat das US-Handelsministerium Unternehmen wie Cadence Design Systems, Synopsys Inc. und Siemens EDA angewiesen, ihre Chip-Entwicklungssoftware nicht mehr an chinesische Firmen zu verkaufen. Das Ministerium überprüft derzeit alle strategisch wichtigen Exporte nach China und hat einige Exportlizenzen während dieser Prüfung ausgesetzt.

Chip-Design-Software wird verwendet, um integrierte Schaltungen zu entwerfen und zu testen, die in Geräten wie Smartphones oder Kampfjets zum Einsatz kommen. Ohne Zugang zu diesen fortschrittlichen Tools wird es chinesischen Firmen schwerfallen, moderne Chips zu entwickeln. Das könnte Chinas Fortschritte in Bereichen wie künstliche Intelligenz, Telekommunikation und Verteidigungstechnologie verlangsamen.

Die US-Regierung begründet den Schritt mit nationaler Sicherheit. Offizielle Stellen befürchten, dass fortschrittliche Chip-Software in militärischen Systemen oder zur Überwachung eingesetzt werden könnte. Es ist nicht das erste Mal, dass die USA Maßnahmen in diesem Bereich ergreifen. In den letzten Jahren wurden bereits der Export von High-End-Chips, Chipmaschinen und weitere Technologien nach China verboten. Auch Verbündete wie Japan und die Niederlande wurden zum Mitmachen gedrängt.

Das aktuelle Verbot betrifft Software statt Hardware, könnte aber genauso stark wirken. Für die Herstellung fortschrittlicher Chips braucht es nicht nur Maschinen, sondern auch präzise Entwicklungsprogramme. Durch die Einschränkung beider Bereiche will die US-Regierung China technologisch um Jahre zurückwerfen.

China hat bisher nicht offiziell auf die Entscheidung reagiert, könnte aber bald Maßnahmen ergreifen. Bereits 2023 hatte China den US-Speicherchiphersteller Micron aus bestimmten Märkten ausgeschlossen. Nun dürfte Peking versuchen, eigene Softwarelösungen zu entwickeln. Doch technologisch aufzuholen dürfte Jahre dauern und sehr teuer werden.

Einige Experten befürchten, dass dieser Schritt die weltweiten Spannungen im sogenannten Technologiewettlauf weiter verschärfen wird. Der Konflikt begann vor einigen Jahren mit Handelsstreitigkeiten und betrifft mittlerweile Bereiche wie künstliche Intelligenz, Quantencomputer und moderne Netzwerke. Die USA wollen ihre technologische Führungsrolle schützen, während China unabhängiger werden will.

Die betroffenen US-Unternehmen könnten kurzfristig Einbußen beim Umsatz verzeichnen. Allerdings haben sie weiterhin große Kunden in den USA, Europa und Südkorea. Diese Märkte könnten die Verluste im China-Geschäft abfedern. Dennoch besteht die Sorge, dass weitere Exportbeschränkungen folgen könnten, was die globale Lieferkette für Chips zusätzlich belasten würde.

Die Biden-Regierung hat noch nicht erklärt, ob das Verbot dauerhaft ist. Das Handelsministerium prüft die Situation weiter und könnte die Regeln je nach Ergebnis der Überprüfung anpassen. Bis dahin müssen sich die betroffenen Unternehmen an die neuen Vorschriften halten und gegebenenfalls neue Exportlizenzen beantragen, wenn sie wieder nach China liefern wollen.

Die weltweite Chipindustrie steht ohnehin unter Druck durch hohe Nachfrage, Lieferprobleme und geopolitische Risiken. Die neue Maßnahme der USA erhöht die Unsicherheit weiter. Zwar könnte Chinas technologische Entwicklung kurzfristig gebremst werden, doch zugleich wächst das Risiko einer tiefen technologischen Spaltung zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt.

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