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USA Verhandeln über Freie Durchfahrt für Kriegsschiffe durch den Panamakanal

by Thomas Schulz
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USA Verhandeln über Freie Durchfahrt für Kriegsschiffe durch den Panamakanal

Die USA und Panama verhandeln über eine Regelung, die amerikanischen Kriegsschiffen eine bevorzugte Durchfahrt durch den Panamakanal ermöglicht. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth bestätigte die Gespräche in Panama-Stadt, wobei beide Länder eine Vereinbarung erarbeiten möchten. Ziel ist es, den amerikanischen Marineschiffen eine gebührenfreie und vorrangige Passage durch die strategische Wasserstraße zwischen dem Atlantik und dem Pazifik zu gewähren.

Vorrangige Durchfahrt im Austausch für Sicherheitsleistungen

Laut dem panamaischen Minister für Kanalangelegenheiten, José Ramón Icaza, sollen die USA die entfallenden Gebühren durch Sicherheitsleistungen kompensieren. „Wir werden nach einem Mechanismus suchen“, sagte Icaza auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Hegseth. Dabei gehe es jedoch nicht um einen kompletten Erlass der Gebühren, sondern vielmehr um eine Gegenleistung in Form von Sicherheitsmaßnahmen.

Der Panamakanal, der eine zentrale Rolle im globalen Handel spielt, unterliegt vertraglichen Vereinbarungen, die es Panama untersagen, einzelnen Staaten Sonderrechte bei der Passage einzuräumen. Diese Regelung könnte jedoch durch die geplante Vereinbarung mit den USA angepasst werden. Die amerikanische Regierung strebt an, die Kontrolle und den Einfluss auf den Kanal zu verstärken, was vor allem unter der Führung von US-Präsident Donald Trump zu einem wiederholten Thema wurde.

US-Präsident Trump und die Bedeutung des Panamakanals

Donald Trump hat seit seinem Amtsantritt immer wieder betont, dass die USA ein stärkeres Mitspracherecht im Panamakanal haben sollten. In der Vergangenheit drohte der Präsident sogar mit Maßnahmen, um den Kanal für die USA „zurückzuholen“, was internationale Bedenken über den möglichen Einfluss der USA auf die Region aufwarf.

Zusammenarbeit statt einseitiger Maßnahmen

Während seines Aufenthalts in Panama betonte Hegseth, dass die USA nicht einseitig handeln würden. „Wenn Präsident Trump sagt, dass wir den Panamakanal vom chinesischen Einfluss zurückholen, bedeutet das eine Partnerschaft zwischen den Vereinigten Staaten und Panama“, erklärte der US-Verteidigungsminister. Diese Aussage unterstreicht die diplomatischen Bemühungen der USA, ihre militärische und wirtschaftliche Präsenz in der Region zu verstärken, ohne die Souveränität Panamas zu gefährden.

Auf eine journalistische Frage, ob die USA die Souveränität Panamas über den Kanal anerkennen, antwortete Hegseth: „Der Panamakanal liegt in Panama, und es ist wichtig, die panamaische Souveränität vor bösartigem Einfluss zu schützen.“

Stärkung der militärischen Zusammenarbeit

Neben der Diskussion über den Kanal selbst wurde auch die militärische Zusammenarbeit zwischen den USA und Panama verstärkt. Der Panamakanal hat strategische Bedeutung für den globalen Handel, aber auch für militärische Manöver. Beide Länder haben sich darauf geeinigt, ihre militärische Zusammenarbeit auszubauen, was in Anbetracht der geopolitischen Spannungen und der zunehmenden Rivalität mit China von Bedeutung ist.

Auswirkungen auf die Region und den globalen Handel

Die Verhandlungen zwischen den USA und Panama könnten weitreichende Auswirkungen auf die geopolitische Landschaft der Region haben. Während China zunehmend Interesse an der Kontrolle über Infrastrukturprojekte in Lateinamerika zeigt, stellt die verstärkte militärische Präsenz der USA in der Region eine direkte Antwort auf diesen Trend dar.

Für Panama bedeutet dies eine stärkere wirtschaftliche und sicherheitspolitische Partnerschaft mit den USA, was jedoch auch Risiken birgt. In der Vergangenheit gab es Bedenken, dass eine zu enge Bindung an die USA die Unabhängigkeit Panamas gefährden könnte. Doch angesichts der wachsenden internationalen Unsicherheit und des zunehmenden chinesischen Einflusses in der Region könnte Panama langfristig von dieser Partnerschaft profitieren.

Die Verhandlungen über die bevorzugte Durchfahrt von US-Kriegsschiffen durch den Panamakanal sind ein deutliches Zeichen für die zunehmende militärische und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den USA und Panama. Während diese Entwicklung die geopolitischen Spannungen in der Region verstärken könnte, bietet sie beiden Ländern eine Chance, ihre strategischen Interessen zu wahren und auszubauen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Gespräche entwickeln und welche konkreten Vereinbarungen letztlich getroffen werden.

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