Washington – US-Verteidigungsminister Pete Hegseth steht erneut in der Kritik, nachdem Berichte aufgetaucht sind, wonach er geheime Details zu einem Luftangriff auf die Huthi-Rebellen im März in einer weiteren Chatgruppe des Messengers Signal geteilt haben soll. Die Nachrichtengruppe, die neben Hegseth auch seine Frau, seinen Bruder und seinen persönlichen Anwalt umfasste, könnte eine neue Dimension in den bisherigen Skandal um Sicherheitslecks darstellen.
Erneut brisanter Leak aus Hegseths Umfeld
Laut einem Bericht der „New York Times“ vom Sonntag teilte Hegseth dieselben Informationen über den Angriff, die bereits im vergangenen Monat von „The Atlantic“ veröffentlicht wurden. Zu den geteilen Details sollen auch Angaben über den Zeitplan der Luftangriffe gehört haben. Zu den Empfängern dieser Nachricht gehörten neben Hegseth auch seine Frau Jennifer, ein ehemaliger Fox News-Produzent, sowie sein Bruder und ein persönlicher Anwalt.
Diese Enthüllung sorgt für zusätzliche Erschütterungen im politischen Washington und belastet die ohnehin schon angespannte Beziehung zwischen dem Verteidigungsministerium und der öffentlichen Wahrnehmung seiner Arbeit. Es wird befürchtet, dass die Weitergabe solcher sensiblen Informationen die Sicherheit von US-Soldaten und die der Verbündeten gefährden könnte.
Politische Reaktionen und Forderungen nach Rücktritt
Die jüngsten Enthüllungen haben in der Politik eine Welle der Empörung ausgelöst. Demokraten, insbesondere Chuck Schumer, der Minderheitsführer im US-Senat, fordern die sofortige Entlassung von Hegseth. „Wir erfahren immer wieder, wie Pete Hegseth Leben gefährdet“, schrieb Schumer auf dem Social-Media-Kanal X. „Trump ist zu schwach, um ihn zu entlassen. Pete Hegseth muss entlassen werden“, so Schumer weiter.
Hegseths Frau Jennifer, die ebenfalls mit hochrangigen Militärs ausländischer Staaten in Kontakt stand, scheint laut Berichten des „Wall Street Journal“ in mehrere empfindliche Treffen involviert gewesen zu sein. Dies wirft neue Fragen zur Rolle von Familienangehörigen in sicherheitsrelevanten Gesprächen auf.
Weitere Untersuchungen und Spekulationen über die Hintergründe
Die US-Regierung steht nun unter Druck, die genauen Umstände des Leaks zu erklären. Bereits im März hatte „The Atlantic“ berichtet, dass der Chefredakteur Jeffrey Goldberg versehentlich in eine Chatgruppe zu den Huthi-Angriffen aufgenommen worden war. Diese Nachrichtengruppe hätte es ihm ermöglicht, sensible Informationen zu sehen. Die Trump-Administration befindet sich nun in einer unangenehmen Lage, da eine interne Untersuchung eingeleitet wurde, die bereits zur Suspendierung von drei Mitarbeitern des Verteidigungsministeriums geführt hat.
Ex-beratende Mitarbeiter von Hegseth, darunter Dan Caldwell und Darin Selnick, äußerten sich öffentlich zu ihrer Entlassung. „Wir sind unglaublich enttäuscht über die Art und Weise, wie unser Dienst im Verteidigungsministerium beendet wurde“, erklärte Caldwell auf dem Kanal X. Laut Selnick und Carroll wurden sie nie darüber informiert, warum genau gegen sie ermittelt wurde, und es herrschen weiterhin viele Unklarheiten bezüglich des Standes der laufenden Untersuchung.
Reaktionen des Außenministeriums und Weißen Hauses
Während die Medien weiterhin auf die Enthüllungen reagieren, wehrt sich das Außenministerium gegen die negative Berichterstattung. Ein Sprecher des Ministeriums, Sean Parnell, kritisierte die Medienberichterstattung und bezeichnete die Beschwerden ehemaliger Mitarbeiter als „einseitig“. Die Trump-kritischen Medien würden weiterhin versuchen, jede Person, die sich für die Agenda von Präsident Trump einsetze, zu zerstören, hieß es in einer Stellungnahme.
Im Weißen Haus wurde von der Sprecherin Anna Kelly ebenfalls auf die Situation reagiert. Sie bezeichnete die kürzlich entlassenen „Leaker“ als Menschen, die versuchten, die Wahrheit zu verdrehen, um ihre eigenen Egos zu stärken und die Agenda des Präsidenten zu untergraben.
Der Druck wächst weiter
Die Enthüllungen rund um Hegseth werfen ein weiteres Schlaglicht auf die Herausforderungen, vor denen die Trump-Administration in Sachen Geheimhaltung und Sicherheit steht. Während die Ermittlungen weiterlaufen, bleibt abzuwarten, welche Konsequenzen die aktuellen Leaks für den Verteidigungsminister und seine Umgebung haben werden.
Dieser Vorfall zeigt einmal mehr die Herausforderungen im Umgang mit sensiblen Informationen in einer zunehmend digitalisierten Welt. Das Vertrauen in die Sicherheitsstrukturen und die Handhabung von Verschlusssachen wird zunehmend auf die Probe gestellt.