Adipositas bei Jugendlichen nimmt stark zu. Immer mehr junge Menschen leiden unter starkem Übergewicht. Das zeigt ein aktueller Bericht der Fachzeitschrift The Lancet. Fettleibigkeitsbedingte Krankheiten und psychische Probleme nehmen weltweit zu. In Deutschland hat sich die Zahl der adipösen Menschen im Alter von 18 bis 29 Jahren in den letzten 20 Jahren mehr als verdreifacht. Laut Robert-Koch-Institut stieg der Anteil von 3,4 auf 11,3 Prozent. Adipositas liegt vor, wenn der Body-Mass-Index (BMI) 30 oder höher ist.
Viele Betroffene suchen Rat im Internet. Die Stiftung Gesundheitswissen warnt jedoch davor, unvorsichtig zu sein. Der Begriff „Ernährungsberater“ ist nicht geschützt und kann von jedem verwendet werden – auch ohne fachliche Ausbildung. Seriöse Hilfe bieten vor allem Ökotrophologen, Diätassistenten und Ernährungsmediziner. Ökotrophologen beachten bei der Beratung auch das soziale Umfeld und die finanzielle Situation. Diätassistenten unterstützen praktisch bei der Umsetzung von Ernährungsplänen, die oft ärztlich verordnet werden. Ernährungsmediziner sind Fachärzte mit spezieller Weiterbildung. Sie können auch eine Therapie für Adipositas anbieten.
Hausärzte und Kinderärzte sind oft die ersten Ansprechpartner. Sie können Betroffene an qualifizierte Beratungsstellen weitervermitteln. Einige Ärzte haben eine Zusatzqualifikation in Ernährungsmedizin und dürfen selbst beraten und therapieren. Auch die Krankenkassen bieten häufig Informations- und Beratungsangebote. Sie übernehmen oft einen Teil der Kosten für Ernährungsberatung.
In manchen Fällen liegt der Adipositas eine Essstörung zugrunde. Dann ist eine spezielle Behandlung notwendig. Das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) weist darauf hin, dass Betroffene eine ärztliche und therapeutische Betreuung brauchen. Die Therapie konzentriert sich meist auf Psychotherapie, um gesundes Essverhalten zu erlernen oder zurückzugewinnen. Je nach Bedarf können weitere Therapiebausteine ergänzt werden. Angehörige und Betroffene können sich vertraulich und auch anonym an das Beratungstelefon des BIÖG wenden. Dort gibt es Informationen zu Beratungsstellen in der Nähe.
Adipositas bei Jugendlichen ist ein wachsendes Gesundheitsproblem. Eine seriöse Beratung durch qualifizierte Experten ist wichtig, um die Gesundheit zu fördern. Hausärzte und Kinderärzte spielen dabei eine wichtige Rolle als erste Ansprechpartner.
