Union-Berlin-Trainer Steffen Baumgart hat sich nach seiner vierten Verwarnung in dieser Saison scharf gegen den Deutschen Fußball-Bund (DFB) ausgesprochen. Trotz des 2:1-Auswärtssiegs seines Teams bei Eintracht Frankfurt, bei dem die Eintracht einen Elfmeter vergab, reagierte Baumgart nach dem Spiel emotional. Er kritisierte die Regelungen, die zu seiner Sperre im nächsten Bundesliga-Spiel gegen Bayern München führen werden.
Kritik am DFB: „Erziehungsmaßnahme“ für Trainer
Steffen Baumgart zeigte sich nach der Partie in Frankfurt emotional und äußerte sich enttäuscht über die vierte Gelbe Karte der Saison, die ihm eine Sperre für das nächste Bundesliga-Spiel seines Teams, Union Berlin, einbrachte. Diese Sperre wird ihn am kommenden Wochenende gegen Tabellenführer Bayern München betreffen. In einem offenen Gespräch äußerte sich Baumgart gegenüber den Medien: „Das ist wieder die Erziehungsmaßnahme des DFB“, und kritisierte die Regelung, die bereits in der Saison 2019/20 eingeführt wurde.
Baumgart, bekannt für seine direkten Worte, bezeichnete die Gelbe Karte für Trainer als „völlig schwachsinnig“. Er fügte hinzu, dass der DFB anscheinend das nötige Fingerspitzengefühl fehle, um zu erkennen, in welcher Situation sich Trainer und Teams während eines Spiels befinden. „Es geht nicht nur uns schlecht. Viele meiner Trainerkollegen erleben dasselbe. Mittlerweile haben wir mehr gesperrte Trainer als Spieler“, sagte Baumgart und zeigte sich sichtlich aufgebracht über die zunehmende Zahl der Trainer-Sperren in der Bundesliga.
Vorherige Verwarnungen und der Vorfall in Frankfurt
Die vierte Gelbe Karte dieser Saison ist nicht die erste Verwarnung für Baumgart. Zuvor hatte er bereits in seiner Zeit beim Zweitligisten Hamburger SV Verwarnungen kassiert. In Frankfurt kam es zu einem hitzigen Vorfall an der Seitenlinie, als Baumgart mit dem Vierten Offiziellen Patrick Schwengers in einen Disput geriet. Dies führte zur vierten Verwarnung in dieser Saison.
„Der Vierte Offizielle hat den Schiedsrichter zu mir rausgeschickt, und ich habe nicht einmal verstanden, warum ich die Gelbe Karte bekommen habe“, erklärte Baumgart nach dem Spiel. Er gab jedoch zu, dass er sich kurz vor Schluss über einen Freistoßpfiff von Schiedsrichter Frank Willenborg aufgeregt hatte. Besonders ärgerlich war Baumgart, dass dieser Freistoß eine kritische Situation für sein Team hervorrief.
Ärger über die Schiedsrichterentscheidung: Handelfmeter und Freistoß
Baumgart zeigte sich in der Nachspielzeit von der Entscheidung über den Handelfmeter für Frankfurt besonders aufgebracht. Der Schiedsrichter hatte auf Handspiel von Union-Verteidiger Danilho Doekhi entschieden, was zum Elfmeter führte, den Frankfurt-Stürmer Hugo Ekitiké jedoch verschoss. Baumgart stellte klar, dass es ihm nicht um die Handspielentscheidung selbst ging, die er als „nachvollziehbar“ ansah, sondern vielmehr um die vorhergehende Spielsituation. „Ich denke, Doekhi hat in der Situation kein Foul begangen“, erklärte der Trainer und fügte hinzu, dass der Freistoßpfiff zu der Situation geführt habe, die letztlich zum Elfmeter führte.
Trotz seines Ärgers konnte Baumgart das positive Ergebnis des Spiels nicht übersehen. Union Berlin nahm die drei Punkte aus Frankfurt mit und feierte den wichtigen Auswärtssieg, der den Berliner Verein weiterhin in der oberen Tabellenhälfte der Bundesliga hält.
Fazit: Trainer Baumgart bleibt trotz Sperre positiv
Obwohl die vierte Verwarnung für Baumgart eine Sperre im nächsten Spiel gegen Bayern München bedeutet, konnte er sich dennoch über den Sieg seines Teams freuen. In einer sportlich schwierigen Situation bleibt Baumgart entschlossen und äußerte sich weiterhin klar zu den Regeln, die seiner Meinung nach nicht nur für ihn, sondern auch für andere Trainer problematisch sind. Der Union-Trainer betonte, dass es in solchen Momenten wichtig ist, den Fokus auf das Team und das Ergebnis zu legen.
Am Ende des Spiels gab Baumgart zu, dass er froh sei, dass er von den Schiedsrichtern gemocht werde und dass der Linienrichter ihm in dieser Situation möglicherweise auch etwas geholfen habe. Der 53-jährige Trainer bleibt trotz der Herausforderungen zuversichtlich, dass sein Team weiterhin gute Leistungen bringen kann.
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