In einem Telefonat am Dienstag, dem 18. März, haben der russische Präsident Wladimir Putin und der US-amerikanische Präsident Donald Trump eine erste begrenzte Feuerpause im Ukrainekrieg vereinbart. Ziel ist es, diese vorübergehende Maßnahme zu einem dauerhaften Waffenstillstand auszubauen. Trump bezeichnete das Gespräch als „gut und produktiv“ und hob hervor, dass beide Seiten schnell auf einen vollständigen Waffenstillstand hinarbeiten würden.
Putin stimmt vorübergehender Waffenpause zu
Laut einer gemeinsamen Erklärung aus dem Weißen Haus und dem Kreml haben sich Putin und Trump darauf geeinigt, dass sowohl Russland als auch die Ukraine Angriffe auf Energieinfrastruktureinrichtungen einstellen sollten. Diese Vereinbarung soll zunächst für einen Zeitraum von 30 Tagen gelten. Der Kreml gab an, dass Putin positiv auf den Vorschlag reagierte und bereits umgehend entsprechende Befehle an das russische Militär weitergegeben habe.
Trump hatte zuvor eine längere Waffenruhe von 30 Tagen vorgeschlagen, die von Vertretern der USA und der Ukraine am 11. März 2025 in Aussicht gestellt wurde. Weitere Gespräche sollen sich auf eine Waffenruhe im Schwarzen Meer konzentrieren, während das Weiße Haus auch Überlegungen zu einer Lösung im Nahen Osten anführt.
Putin erneuert seine Bedingungen für die Waffenruhe
Trotz der positiven Reaktionen blieb Putin bei seinen weitreichenden Forderungen. Im Gespräch mit Trump betonte er, dass die Ukraine die Zwangsmobilisierung stoppen und keine weiteren Waffenlieferungen an ihre Streitkräfte erhalten dürften. Diese Forderungen zielen darauf ab, die ukrainische Armee zu schwächen und die russischen Sicherheitsinteressen zu wahren.
Die russische Seite formulierte zudem eine klare Forderung, die „Grundursachen der Krise zu beseitigen“. Dies schließt vermutlich den Ausschluss der Ukraine aus der NATO und mögliche weitere Zugeständnisse im Bereich der Sicherheit in Osteuropa ein. Eine endgültige Lösung des Konflikts scheint damit weiterhin in weiter Ferne zu liegen.
Gefangenenaustausch als Geste des Friedens
Der Kreml teilte mit, dass Putin Trump auch über einen geplanten Gefangenenaustausch informierte. Geplant sei, dass Russland und die Ukraine jeweils 175 Gefangene austauschen, was als Geste des guten Willens gewertet wird. Außerdem würde die Ukraine 23 schwer verwundete Soldaten als Teil des Austausches übergeben.
Putin und Trump setzen auf bilaterale Lösungen
In Bezug auf den Konflikt in der Ukraine vereinbarten Putin und Trump, bilaterale Expertengruppen zu bilden, die sich mit der Lösung des Konflikts befassen sollen. Weitere Themen des Gesprächs waren die Situation im Nahen Osten, das Thema der nuklearen Nichtverbreitung und die Normalisierung der bilateralen Beziehungen zwischen den USA und Russland.
Interessanterweise sprach sich Trump auch für Putins Vorschlag aus, sportliche Veranstaltungen wie Eishockeyspiele zwischen russischen und amerikanischen Teams zu organisieren. Dies soll zur Verbesserung der bilateralen Beziehungen beitragen. Zudem bekräftigten beide Präsidenten ihre Haltung gegenüber dem Iran und betonten, dass dieser niemals in der Lage sein dürfe, Israel zu zerstören.
Reaktionen aus Europa: Scholz und Macron unterstützen die Waffenruhe
In Reaktion auf die Feuerpause äußerten sich auch die deutschen und französischen Staatsoberhäupter positiv. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bezeichnete die Einigung auf eine begrenzte Feuerpause als „wichtigen ersten Schritt“, betonte jedoch, dass das Ziel ein vollständiger Waffenstillstand sei. Scholz und Macron sicherten der Ukraine weiterhin militärische Unterstützung zu. „Die Ukraine kann sich auf uns verlassen“, so Scholz.
Macron hob hervor, dass eine Waffenruhe nur dann effektiv sei, wenn sie überprüfbar sei. Sicherheitsgarantien und ein Platz für Kiew am Verhandlungstisch seien entscheidend für die langfristige Lösung. Auch Scholz unterstrich, dass keine Entscheidungen „über die Köpfe der Ukraine hinweg“ getroffen werden dürften.
Ukraine fordert Klarheit
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte sich grundsätzlich offen für die russische Bereitschaft zur Aussetzung der Angriffe, bat jedoch um mehr Details von der amerikanischen Seite. Er betonte, dass die von Putin formulierten Bedingungen eine Schwächung der Ukraine zur Folge hätten und somit nicht den Anschein erweckten, dass Russland ernsthaft an einer Beendigung des Krieges interessiert sei.
Die Situation bleibt angespannt, und während der Telefonat zwischen Trump und Putin als ein erster Schritt zu einer Deeskalation angesehen werden könnte, sind die wahren Absichten und Bedingungen der russischen Seite weiterhin unklar. Das Ziel eines dauerhaften Friedens scheint noch weit entfernt, und es bleibt abzuwarten, ob die Vereinbarungen tatsächlich zu einer dauerhaften Waffenruhe führen werden.
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