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23andMe Beantragt Insolvenz: Gerichtlicher Verkauf des Unternehmens Geplant

by Frankfurter Handelsblatt
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23andMe Beantragt Insolvenz: Gerichtlicher Verkauf des Unternehmens Geplant

Der bekannte Anbieter von DNA-Tests, 23andMe, hat Insolvenzschutz beantragt und wird nun unter gerichtlicher Aufsicht verkauft. Das Unternehmen hat diesen Schritt aufgrund erheblicher finanzieller Schwierigkeiten unternommen. Im Zuge der Entwicklung legte Mitgründerin und CEO Anne Wojcicki ihr Amt nieder. Finanzchef Joe Selsavage übernimmt vorläufig die Rolle des Interims-CEO. Trotz der Schwierigkeiten versichert 23andMe, dass der Betrieb weiterläuft, und dass Kundendaten weiterhin sicher bleiben.

CEO Rücktritt und Unternehmensführung

23andMe teilte in einer offiziellen Pressemitteilung mit, dass Anne Wojcicki, die das Unternehmen mitbegründete, mit sofortiger Wirkung zurücktritt. Sie bleibt jedoch Mitglied des Verwaltungsrats. Finanzchef Joe Selsavage übernimmt vorübergehend die Leitung als Interims-CEO, während das Unternehmen sich unter gerichtlicher Aufsicht auf die Suche nach einem Käufer macht.

Sicherer Umgang mit Kundendaten

Das Unternehmen versicherte, dass trotz des laufenden Verkaufsprozesses keine Änderungen beim Umgang mit Kundendaten vorgenommen werden. Die Speicherung, Verwaltung und der Schutz der Daten bleiben unverändert, so die Unternehmensführung. Für die Kunden soll der normale Service weiterhin gewährleistet sein, auch während der Phase der finanziellen Umstrukturierung.

Warnung durch die kalifornische Staatsanwaltschaft

Angesichts der finanziellen Probleme und der Unsicherheit über die Zukunft von 23andMe veröffentlichte der Generalstaatsanwalt von Kalifornien am vergangenen Freitag eine Warnung an die Kunden. Er empfahl, die eigenen Daten zu löschen, da die finanziellen Schwierigkeiten des Unternehmens ein potenzielles Risiko für die Verbraucher darstellen könnten. Die Behörde betonte, dass der Verkauf unter gerichtlicher Aufsicht die Sicherheit der Daten nicht garantiert.

Der rasante Abstieg des Unternehmens

23andMe wurde einst als innovativer Anbieter von Speichel-Testkits gefeiert, die es den Nutzern ermöglichten, ihre genetische Herkunft und Gesundheit zu überprüfen. Das Unternehmen war 6 Milliarden Dollar wert, doch der Erfolg der ersten Jahre konnte die wachsenden finanziellen Probleme nicht überdecken. Insbesondere ein Rechtsstreit im September, der durch ein Datenleck ausgelöst wurde, bei dem Millionen von Kundendaten betroffen waren, führte zu einer Reihe von Rückschlägen für das Unternehmen.

Entlassungen und weitere Probleme

Im November 2024 entließ 23andMe etwa 200 Mitarbeiter – rund 40 Prozent der gesamten Belegschaft. Diese Maßnahme war Teil der Bemühungen, Kosten zu senken und das Unternehmen auf eine mögliche Restrukturierung vorzubereiten. Die Entlassungen und die anhaltenden finanziellen Belastungen führten schließlich zur Entscheidung, Insolvenzschutz zu beantragen und den Verkaufsprozess zu starten.

Ausblick und Zukunft des Unternehmens

Obwohl die Firma derzeit in einer schwierigen Lage steckt, bleibt 23andMe ein bedeutender Akteur im Bereich der personalisierten Medizin und Genetik. Das Unternehmen wird versuchen, sich neu aufzustellen und durch den geplanten Verkauf möglicherweise einen Neuanfang zu ermöglichen. Eine endgültige Lösung für das Unternehmen könnte jedoch noch Monate in Anspruch nehmen.

Anne Wojcicki wird weiterhin als Mitglied des Verwaltungsrats tätig bleiben, um den Übergang zu unterstützen. Der Verkauf von 23andMe könnte weitreichende Auswirkungen auf die DNA-Testbranche und den Markt für personalisierte Gesundheitsdaten haben.

Was Kunden wissen müssen

Kunden von 23andMe sollten ihre Daten weiterhin mit Vorsicht behandeln und die Empfehlung der kalifornischen Staatsanwaltschaft beachten, ihre Daten zu löschen. Es bleibt abzuwarten, wie der Verkauf des Unternehmens den Service und die Datenschutzrichtlinien langfristig beeinflussen wird. Für aktuelle Updates können Kunden die offizielle Website von 23andMe oder einschlägige Nachrichtenquellen verfolgen.

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